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Die SwissCovid App in der Schweiz und digital proximity tracing (DPT) Apps im internationalen Kontext zeigen, dass digitale Apps zur Einschränkung der Pandemie wirksam sein können. Das künftige Pandemiemanagement durch DPT Apps erfordert mehr Investitionen in Ressourcen, um die Digitalisierung des Gesundheitswesens voranzutreiben, relevante Interessengruppen aufzuklären und Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre der Nutzer und der Grundsätze der Freiwilligkeit zu berücksichtigen.
Die SwissCovid-Tracing-App wurde am 25. Juni 2020 in der Schweiz eingeführt und verfolgt mehrere Ziele, um die Ausbreitung des SARS-CoV-2-Virus einzudämmen: (1) schnellere Mitteilungen von exponierten Kontakten, (2) Mitteilungen einer möglichen Exposition an Kontakte ausserhalb des eigenen Haushalts und (3) Ergänzung des manuellen Contact Tracings, insbesondere wenn diese an ihre Kapazitätsgrenzen stossen.
Paola Daniore, die zum Team von Prof. von Wyl am IfIS gehört, hat in einer kürzlich Publikation in Swiss Medical Weekly Hinweise für die Wirksamkeit von Apps zur digitalen Kontaktverfolgung (digital proximity tracing, DPT) in der Schweiz und im internationalen Kontext gesammelt und die Auswirkungen von DPT-Apps auf das künftige Pandemiemanagement bewertet Link
Einige Schlüsselaussagen und Zahlen:
- Die SwissCovid-App wurde bis Juni 2021 mehr als 3,1 Millionen Mal heruntergeladen und hat rund 1,7 Millionen aktive Nutzer.
- Schweizer Studien (UZH, Uni Bern) haben gezeigt, dass 69% aller Personen mit einer Expositionsmitteilung einen Test auf COVID-19 durchführten. Personen, die sich nach einer Expositionsmitteilung testen liessen, hatten eine höher Wahrscheinlichkeit positiv getestet zu werden als Personen, die keine Mitteilung erhielten.
- Eine Analyse der Zürcher SARS-CoV-2-Kohortenstudie ergab, dass Kontaktpersonen, die von der SwissCovid-App über ihre nicht-häusliche Risikoexposition informiert wurden, im Durchschnitt einen Tag früher in Quarantäne gingen als Kontaktpersonen, die keine Mitteilung erhalten hatten.
- Internationale Vergleiche zeigen, dass die SwissCovid App eine vergleichbare Verbreitung in der Bevölkerung wie in anderen Ländern fand, die DPT-Apps verwenden. Auch das Senden von Expositionsmitteilung nach Kontakten mit Personen, die positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden ist vergleichbar mit dem Ausland.
- Die SwissCovid App führte zu einer landesweiten Identifizierung von schätzungsweise 500 bis 1‘000 Personen pro Monat, die nach Erhalt einer Expositionsmitteilung SARS-CoV-2-positiv getestet wurden. Wobei zwischen Januar und April 2021 ca. 50‘000 Personen pro Monat positiv getestet wurden.
⇒ Die aktuellen Erkenntnisse zeigen, dass die SwissCovid App eine relevante Auswirkung auf die Mitteilungen von Risikopersonen hat und zur Einschränkung der Pandemie während den Monaten mit hohen Infektionsraten beiträgt, insbesondere im Zusammenhang mit der Ausbreitung ausserhalb der Haushalte.