Navigation auf uzh.ch
Die an der FICUS Studie beteiligten Intensivstationen in der ganzen Deutschschweiz haben im Juni begonnen, die Angehörigen von Patient*innen auf Intensivstationen zu rekrutieren.
Wenn Patient*innen schwer erkrankt oder verunfallt auf der Intensivstation betreut werden, sind ihre Angehörigen stark mitbetroffen. Sie sind einer hohen Belastung ausgesetzt, ungefähr ein Drittel der Angehörigen leidet unter psychischen Folgen.
Die FICUS Studie (Family Support Intervention in Intensive Care Units) ist eine hybride, cluster-randomisierte Studie, welche die Wirksamkeit eines Familien-Unterstützungsprogramms auf die Qualität der Versorgung, das familiale Krankheitsmanagement und die psychische Gesundheit von Angehörigen schwer erkrankter oder verunfallter Personen erforscht. Zudem untersucht die Studie die Kontextfaktoren und Strategien, die eine erfolgreiche Umsetzung des Unterstützungsprogramms auf Intensivstationen ermöglichen oder behindern.
Anfang Juni hat die Rekrutierung von Teilnehmenden in den 16 beteiligten Intensivstationen in der Deutschschweiz begonnen. Ziel ist es, insgesamt knapp 900 Teilnehmer*innen einzuschliessen.
Die Studie legt grossen Wert auf den Einbezug von Patient*innen und Angehörigen nicht nur als Teilnehmende sondern auch als Beratende. Der FICUS Betroffenen-Beirat besteht aus fünf Mitgliedern: drei betroffene Angehörige, ein ehemaliger Patient und eine Patientenvertreterin.
Die FICUS Studie ist aufgrund dieser Zusammenarbeit auch auf der Patient & Public Involvement (PPI) Karte der Swiss Clinical Trial Organisation aufgeführt.
Geleitet wird die Studie von Prof. Dr. Rahel Naef vom Institut für Implementation Science in Health Care der Universität Zürich und dem Zentrum Klinische Pflegewissenschaft am Universitätsspital Zürich, Prof. Dr. Miodrag Filipovic der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv-, Rettungs- und Schmerzmedizin am Kantonsspital St. Gallen und Dr. Marie-Madlen Jeitziner von der Universitätsklinik für Intensivmedizin Inselspital, Universitätsspital Bern.
Die FICUS Studie wird vom Schweizerischen Nationalfonds finanziert und von der Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI) unterstützt.
Die Studienzentren sind die Intensivstationen mit dem Schwerpunkte Herz-Gefässchirurgie, Traumatologie, Innere Medizin und Neurochirurgie am Universitätsspital Zürich; das Inselspital Bern; das Lindenhofspital Bern; das Kantonsspital Graubünden; das Luzerner Kantonsspital; das Kantonsspital Baden; das Kantonsspital Frauenfeld; das Kantonsspital Olten; das Kantonsspital Winterthur; das Spital Thun; die Hirslanden Klinik Zürich sowie die Klinik für Intensivmedizin sowie die Chirurgische Intensivstation des Kantonsspitals St. Gallen.